Offener Brief an Gregor Gysi und die SED-PDS-LINKE - anlässlich von 30 Jahren Deutscher Einheit / INTEGRAL-ART KUNSTAKTION 2020
angesichts des rechts- wie linksideologischen geistig-kulturellen Bankrotts mit einem Nachsatz zum Inforadio-Gespräch von Thomas Oberender und Jürgen Trittin am 3.10.2020.
Sehr geehrter Herr Gysi, sehr geehrte Damen und Herren der SED-PDS-LINKE,
nachdem wir am 31.3. 1986 einen kulturpolitisch begründeten DDR-Ausreiseantrag gestellt hatten, suchten wir bei Ihnen, sehr geehrter Herr Gysi, rechtsanwaltlichen Rat. Sie gaben uns immerhin den Hinweis, dass unser Ausreiseantrag strafrechtlich nicht relevant sei, was für uns damals durchaus eine gewisse Erleichterung bedeutete. Und Sie rieten uns - nachdem ich Ihnen das Konzept meines Integral-Art-Gesamtkunstwerkes (s.a. integral-art.de) vorgestellt hatte - damit in die USA zu gehen, denn nur dort sei sowas denk- und realisierbar. Auch im Nachhinein sehen wir Ihren Rat heute als deutlich konzilianter als jene „Betreuung“, die uns kirchlicherseits durch Ihren Kollegen Rechtsanwalt Wolfgang Schnur zuteil wurde ...
U.a. durch den persönlichen Einsatz des damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau konnten wir am 19. August 1988 die DDR tatsächlich verlassen. Zumal während unserer Zeit als DDR-Ausreisebürgerrechtler - der Vorhut des Mauerfalls und der Deutschen Einheit! - in unserer Familie eine schwere Erkrankung eingetreten war (Gift oder Überlastung?), blieben wir allerdings in Deutschland und gingen nicht in die USA. Wider Erwarten gelang es mir in den vergangenen 30 Jahren jedoch auch hier, einen beträchtlichen Teil meines Integral-Art-Konzeptes recht erfolgreich zu realisieren.
- Z.B. die BAUHÜTTE KLANGZEIT WUPPERTAL, mit der ich an Ideen der kulturellen Erneuerung und des integralen Zusammenwirkens der Künste des Weimarer Bauhauses anknüpfte und 1991/92 (u.a. gefördert durch das Kulturprogramm der EU) das erste internationale Klangkunst-Festival der Bundesrepublik Deutschland initiierte und leitete;
- z.B. mit meinem GLOCKEN REQUIEM DRESDEN, das - der Aufklärung verpflichtet - auf einem Gedanken von Anne Frank basiert (den sie kurz vor ihrer Deportation nach Auschwitz formulierte) und von MDR, DeutschlandRadio, BBC, Radio Washington D.C. am Vorabend des 13.Februars 1995 live aus Dresden übertragen wurde – Zigtausende hatten sich an der Frauenkirche und auf den Elbwiesen versammelt, um dieses außergewöhnliche Werk hören zu können, DeutschlandRadio hatte höchste Einschaltquoten;
- z.B. mit meinem Jürgen-Fuchs-Zyklus ICH SCHWEIGE NICHT, der (veranstaltet von der R.-Havemann-Gesellschaft, gefördert u.a. durch die Kulturstiftung des Bundes) in Kooperation u.a. mit MDR, Böll-Stiftung, Hafencity-Universität Hamburg sowie der Kapelle der Versöhnung an der Berliner Mauer-Gedenkstätte von ca. 63.000 Besuchern besucht wurde.
Mein künstlerisches Schaffen ist zutiefst den großen geistig-kulturellen Fragestellungen der Moderne und damit zugleich einem sehr bewusstem anti-totalitären Engagement verpflichtet. Denn
für die Zukunft würde es eine schwere Hypothek bedeuten, wenn angesichts der Verbrechen des Nationalsozialismus die Verbrechen des Realsozialismus übergangen werden.
Die unzähligen gebrochenen Biografien, das „Golgatha der Individuen“ der realsozialistischen Diktaturen à la DDR dürfen dabei ebenso wenig ausgeblendet werden wie die vielen Millionen Tote im GULAG-System der Sowjetunion, in den Lagern Chinas, Kambodschas, Nordkoreas. Hongkong zeigt aktuell, in welch verzweifeltem Kampf sich die Menschen angesichts der Übermacht der realsozialistischen Diktatur Chinas befinden. Ebenso mutig der Kampf in Belarus gegen die Diktatur Lukaschenkos. Will die SED-PDS-LINKE darüber wie über die fehlende GULAG-Gedenkkultur sowie die Verbrechen des Putin-Systems an russischen Oppositionellen oder über die noch immer aktiven nordkoreanischen KZs hinweggehen? Liegt etwa darin – anstatt in Menschenrechten - linke Leidenschaft?
Zumal die SED-PDS-LINKE im Zuge der Wende lt. ZDF-Serie “Preis der Freiheit“ enorme Finanzressourcen beiseite schaffte
und (damit?) in den vergangenen 30 Jahren insbesonders im Kulturbereich beträchtlichen Einfluss und viele Posten erlangte sowie links-ideologische Parteigänger und Vorteilsnehmer protegierte, kommt es quasi einem Wunder gleich, dass mir die Umsetzung meiner künstlerischen Ideen trotzdem in so hohem Maße gelang. Denn seit unserem DDR-Ausreiseantrag 1986 sowie in den zurückliegenden 30 Jahren haben Anhänger, Sympathisanten der SED-PDS-LINKE sowie entsprechende Vorteilsnehmer alles versucht, um (auch unter Einsatz alter Stasi-Zersetzungsmethoden wie Rufmord) gegen mein Schaffen Barrieren zu errichten, es totzuschweigen, auszugrenzen, auszubremsen, kleinzureden, zu diskreditieren. Es ist nun genug.
Daher fordere ich Sie anlässlich von 30 Jahren Deutscher Einheit sowie angesichts noch immer bestehender (realsozialistischer) Diktaturen hiermit auf, sich dafür einzusetzen, dass die Barrieren gegenüber meinem Werk nicht länger aufrecht erhalten werden und ihm stattdessen freundlich fördernd begegnet wird. Sie könnten somit einen Präzedenzfall schaffen, der für den anti-totalitären Gesellschaftskonsens und die aufgeklärt-moderne geistig-kulturelle Entwicklung unseres Landes – und auch über dieses hinaus - von hohem Wert wäre.
In diesem Sinne mit freundlichem Gruß,
H.Johannes Wallmann Berlin, am 30.9. 2020
. Faltblatt „EUROPA? KULTUR-REFORMATION! - anti-totalitär & integral-modern“ - Aufruf und Frage in 26 Reflexionspunkten von H.Johannes Wallmann
. Rezensionen zu H.Johannes Wallmann „INTEGRALE MODERNE – Vision und Philosophie der Zukunft“
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Angesichts des rechts- wie linksideologischen geistig-kulturellen Bankrotts - Nachsatz am 3.10 2020, 21:16 Uhr:
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Betreff: Offener Brief von H.Johannes Wallmann an Gregor Gysi und die SED-PDS-LINKE anlässlich von 30 Jahren Deutscher Einheit
Datum: Sat, 3 Oct 2020 21:16:02 +0200
Sehr geehrter Herr Oberender, sehr geehrter Herr Trittin,
habe vorhin mit Interesse die letzte Phase Ihres Gespräches auf Inforadio verfolgt und übersende Ihnen daher anbei meinen Brief an Gregor Gysi vom 30.9.20 20 samt Anlagen. Angesichts neuer Totalitarismen gibt es - anders, als Sie sich einig zu sein schienen - m.E. schon ein gewisses "Patentrezept": Schonungslose Aufarbeitung der geistig-kulturellen Verstrickungen in den nationalsozialistischen wie auch in den realsozialistischen Totalitarismus, in Totalitarismen überhaupt. Diesbzgl. ist in den vergangenen 30 Jahren wenig geschehen. Wohl weil ich mich künstlerisch und kulturphilosophisch bewusst anti-totalitär positioniert habe, hatte ich seit 1990 nicht eine einzige Aufführung in einem der offiziellen Berliner Festivals, sehr geehrter Herr Oberender (s.u.). Solche Ausgrenzung ist zwar bezeichnend für linksideologische Verstrickungen/Sympathien der Festivalleitungen, hat meinem Schaffen jedoch keinen Abbruch getan. Denn ich darf (auch angesichts meiner eher feinsinnigen Kammermusik) in Anspruch nehmen, mit meinen künstlerischen Großprojekten den Beweis erbracht zu haben, dass Neue Musik und Neue Klänge tief in die Gesellschaft hineinwirken können ... Anbei dazu auch eine Zusammenstellungen von Rezensionen.
Zumal die Klimakrise nicht zuletzt das Ergebnis einer tiefen Kulturkrise ist, möchte ich Sie angesichts des rechts- wie linksideologischen geistig-kulturellen Bankrotts hiermit auffordern und bitten, die Gedanken und Forderungen meines Faltblattes "EUROPA? KULTUR-REFORMATION! anti-totalitär & integral-modern" zu unterstützen.
Mein neues Gesamtkunstwerk-Konzept mit erheblich grün-demokratischen geistig-kulturellen Dimensionen ist im Sammelband der Integral-Festspiele "Gesamtkunstwerk? Wallmann statt Wagner" dokumentiert, wobei es in der Sache nicht um Personenhervorhebung, sondern um ein Wagner diametral entgegegen gesetztes modernes Gesamtkunstwerk-Konzept geht. Digital ist der 196-seitige Sammelband hier zu finden (bitte anklicken)
Mit freundlichen Grüßen - Berlin, am 3.10.2020,
H.Johannes Wallmann
integral-art.de
ich-schweige-nicht.de
der-grüne-klang.de
D-13158 Berlin
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Weil totalitäre Mentalitäten darin geübt sind, sich mit Kultur (z.B. Beethoven) zu bemänteln, muss "Tacheles" gesprochen/gesungen werden:
. Email an die St.-Petri-Gemeinde Leipzig, 20.08. 2019:
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeindekirchenrates der St.-Petri-Gemeinde Leipzig,
Durch die integrierten Nicht-Fuchs-Texte skizziert der Jürgen-Fuchs-Zyklus (auch in dieser Kurzfassung) eine kulturell weltweite Linie anti-totalitären politischen Widerstehens. Und setzt dies musikalisch um, wenn auch ganz anders als Beethovens/Schillers "Alle Menschen werden Brüder".
In der Langfassung des Werkes (uraufgeführt 2014 in der Gethsemane-Kirche Berlin, u.a. gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, Kooperation mit MDR, veranstaltet von der Robert Havemann Gesellschaft) sind auch Zitate von Dietrich Bonhoeffer und Martin Luther King integriert;Wir glauben, dass das Einspielen der Video-Kurzfassung am 9.Oktober 2019 in Leipzigs Peterskirche ein angebrachter und praktikabler Vorschlag wäre, der möglicherweise manche Probleme lösen könnte.
Falls Sie es brauchen, finden Sie Publikumstimmen zu diesem Werk hier:https://www.youtube.com/watch?v=Mgm6jf40ALc
Viele Grüße aus Berlin,
Susanne & H.Johannes Wallmann
ich-schweige-nicht.de"