|
bauhütte klangzeit wuppertal - zur theorie & praxis kultureller innovation1. Internationales Festival für Klangkunst in Deutschland 1991/92 - Initiative, Konzept und Künstlerische Leitung: H. Johannes Wallmann, 1989-1993 KLANGZEIT WUPPERTAL - das 1. internationale Festival für Klangkunst in Deutschland 1991/92
war für H.Johannes Wallmann ein erster Schritt, um den integralen Ansatz in die kulturelle Praxis und den Lebensalltag einzubringen. Gefördert u.a. vom Kultur-Programm "Kaleidoskop" der Europäischen Union sowie der Stiftung für Kunst und Kultur NRW wurde mit dem Klangzeit-Festival Wuppertal 1992 der Begriff "Klangkunst" auf Basis des Integral-Art-Konzeptes von H.Johannes Wallmann neu geprägt und in der neuen Bundesrepublik erstmals in großem Rahmen öffentlich kommuniziert. KLANGZEIT Wuppertal - als 1. Internationales Festival für Klangkunst in der Bundesrepublik Deutschland - vereinte Klangkunst-Projekte im öffentlichen Stadt- und Landschaftsraum mit Internationalen Symposien und Arbeitswochen, bei denen die Idee der kulturellen Erneuerung und des integralen Zusammenwirkens der Künste auf unterschiedliche Weise diskutiert wurde. U.a. mit Themen wie "Kunst als Bindeglied einer neuen Allianz zwischen Mensch und Natur"?, "Chaos und Ordnung - Gratwanderung einer Ästhetik zwischen Kunst und Natur", "Zu denkbaren Funktionen avancierter Kunst in einer ökologisch orientierten Gesellschaft" (s.a. "Akustische Ökologie") Während die Klangkunst-Projekte des Festivals (z.B. »schweben und hören« mit einer Wuppertal Schwebebahn von Johannes Wallmann oder KLANGSEGEL von Rainer Dunkel/Johannes Wallmann)
von vielen Tausenden Menschen besucht bzw. wahrgenommen wurden, nahmen an den Symposien namhafte Natur- und Geisteswissenschaftler sowie international prominente Künstler teil - z.B. Gernot Böhme (TU Darmstadt), Friedrich Cramer (Ltr. des Max-Planck.Institutes Göttingen), Uwe an der Heiden (Univ. Witten-Herdecke) oder Bernhard Leitner (A), Bill Fontana (USA), Alvin Curran (I), Bernard Delage (F), Albert Mayr (I), Daniel Ott (CH), Paul Panhuysen (NL), Dieter Schnebel (D), Josef Anton Riedl (D). Weiteres zur theorie & praxis kultureller innovation ZEITKLANG/KLANGZEIT IN LANDSCHAFT UND ARCHITEKTUR (Integral-Art-Domäne III von H.Johannes Wallmann)Die Idee der kulturellen Erneuerung und des integralen Zusammenwirkens der Künste - zum Thema Gesamtkunstwerk Leitung, Schirmherrschaft, Veranstalter, Kooperationspartner
. Konzept und Künstlerische Leitung: H. Johannes Wallmann . Schirmherrschaft: Ministerpräsident Johannes Rau . Veranstalter: Kulturamt der Stadt Wuppertal
. Sekretariat für gemeinsame Kulturarbeit in NRW
gefördert durch. Stiftung für Kunst und Kultur NRW . Kultur-Programm "Kaleidoskop" der Europäischen Union KLANGZEIT | Klangkunst - erweiterter MusikbegriffWie Joseph Beuys einen erweiterten Kunstbegriff eingeführt hatte, so wollte Wallmann mit der BAUHÜTTE KLANGZEIT WUPPERTAL mit dem Begriff Klangkunst einen erweiterten (Neue-)Musikbegriff einführen. Dieser war nicht zuletzt von Schönberg und Cage her gedacht. Im Gegensatz zu anderweitigen Beanspruchungen ging es mit diesem Konzept von Klangkunst immer um avancierte Komposition, um die Idee des interdisziplinären Gesamtkunstwerkes sowie um die Kreation entsprechender neuer Formen avancierter Musik und Kunst. Der Begriff KLANGZEIT (s.a. Integral-Art-Domäne III) stand für den qualitativen / visionären musikalisch-kompositorischen und interdisziplinären Aspekt. Die beiden KLANGZEIT-Symposien sowie das KLANGZEIT-Festival wurden entsprechend des aufgeklärt integral-modernen Gesamtkunstwerk-Verständnisses von Integral-Art konzipiert. Das erste Faltblatt der BAUHÜTTE KLANGZEIT WUPPERTAL 1991 unterstrich diesen Gedanken folgendermaßen: Klang als Zusammenschwingen unterschiedlicher Teile zu einem Ganzen - Zeit als Raum, damit sich dieses Zusammenschwingen vollziehen kann. Ebenso wie der Begriff Klangkunst war auch der Begriff KLANGZEIT 1991/92 ein Novum, das etwa ab 1994 in die Öffentlichkeit des (Neue-)Musikbereiches von Donaueschingen bis Darmstadt und schließlich bundesweit einfloss. Leider i.d.R. ohne den originären Bezug zu INTEGRAL-ART und der Bauhütte Klangzeit Wuppertal herzustellen. (s.a. "Die Wende ging schief") Auch wenn der Begriff KLANGZEIT wie der neugedachte Klangkunst-Begriff vielerorts aufgegriffen wurde, so doch in einem weitgehend anderem Sinne, als er mit Integral-Art sowie der BAUHÜTTE KLANGZEIT WUPPERTAL von Wallmann konzeptionell auf den Weg gebracht wurde. Indem sich der Klangkunst-Begriff von solcher Konzeption entfernte, erlangte er eine neu verengte anstatt neu erweiterte Anwendung. BAUHÜTTE - BAUHAUSWeil die Vision und Philosophie einer INTEGRALEN MODERNE noch nicht endgültig formuliert und auch an die Realisierung der Idee eines BAUHAUS INTEGRAL nicht zu denken war, schlug Johannes Wallmann (quasi ein "Enkel" des Weimarer Bauhauses) der Kulturverwaltung Wuppertal zu Beginn des Jahres 1989 das Konzept BAUHÜTTE KLANGZEIT vor und traf damit auf Interesse. So kam es in Wuppertal 1990-93 zur Realisierung des KLANGZEIT-Projektes und in Deutschland zum ersten internationalen Festival für Klangkunst im öffentlichen Stadt- und Landschaftsraum. Das Konzept der BAUHÜTTE KLANGZEIT knüpft (wie das Konzept BAUHAUS INTEGRAL und schon das BAUHAUS in Weimar, Dessau und Berlin) an der Idee der kulturellen Erneuerung sowie des integralen Zusammenwirkens der Künste an. Dies waren bereits Leitideen der alten Bauhütten im Europa des 12./13. Jahrhunderts, weshalb Walter Gropius (der Gründer des Weimarer Bauhauses 1919) das BAUHAUS ursprünglich BAUHÜTTE nennen wollte. Die Aufgabe der BAUHÜTTE KLANGZEIT WUPPERTAL bestand darin, für die konkreten Gegebenheiten des Wuppertaler Architektur- und Landschaftsraumes spezielle Klangkunst-Projekte zu entwickeln, die während des Festivals KLANGZEIT WUPPERTAL 1991 und 1992 zur Verwirklichung kamen. Darüber hinaus ging es darum, für die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Künste theoretische und praktische Grundlagenarbeit zu leisten. BAUHÜTTE KLANGZEIT WUPPERTAL 1991/92interdisziplinäres Zusammenwirken von Komponisten, Klangkünstlern, Bildenden Künstlern, Architekten, Philosophen, Geistes- und Naturwissenschaftlern. Entwicklung avancierter Klangkunst-Projekte (s.a. Plakat und KLANGZEIT-Katalog) für den öffentlichen Stadt- und Landschaftsraum (z.B. Schweben & Hören mit einer Wuppertaler Schwebebahn; z.B. KLANGSEGEL). DER TEIL - DIE KUNST - DAS GANZE / 1. Internationales KLANGZEIT-Symposium 1991Im Juni 1991 begann die interdisziplinäre Arbeit der BAUHÜTTE KLANGZEIT mit dem 1.Internationalen KLANGZEIT-Symposium unter dem Thema DER TEIL - DIE KUNST - DAS GANZE. Neben Künstlern waren Geistes- und Naturwissenschaftler eingeladen, über Kunst in Gesamtzusammenhängen nachzudenken. Ausserdem fanden 1991 Klangprojekte von Gordon Monahan, Alvin Curran und Johannes Wallmann, drei Werkstatt-Wochen der BAUHÜTTE mit Vorträgen, Diskussionen, Arbeit mit Schulklassen sowie Konzerten und Performances statt. Inwiefern ist ein Ganzes ein Ganzes oder ein Kaputtes? drei künstlerische Beispiel-Projekte 1991Zu den drei Groß-Themen KUNST UND NATUR / KUNST UND INTERKULTURELLER ZUSAMMENHANG / KUNST-LEBENSALLTAG-TECHNIK - KUNST UND NATUR: Gordon Monahan. "Wupperharfe" - KUNST UND INTERKULTURELLER ZUSAMMENHANG: Alvin Curran: "Call to Prayer" - KUNST-LEBENSALLTAG-TECHNIK: Johannes Wallmann: "schweben und hören" - mit einer Wuppertaler Schwebebahn Festival KLANGZEIT WUPPERTAL ´92
Nach den Klangprojekten 1991 von Gordon Monohan, Alvin Curran und Johannes Wallmann fand von Juni bis Oktober 1992 das Festival KLANGZEIT WUPPERTAL ´92 mit einer Vielzahl von Konzerten, Installationen, Performances und grossem Besucherzuspruch statt. Unter dem Thema ZEITKLANG/KLANGZEIT IN LANDSCHAFT UND ARCHITEKTUR realisierten Künstler der BAUHÜTTE KLANGZEIT und ihre internationalen Gäste (namhafte Künstler aus vielen Ländern der Erde) die speziell für Wuppertaler Gegebenheiten entwickelten künstlerischen Projekte. KLANGZEIT WUPPERTAL - das 1. Internationale Festival Deutschlands für Klangkunst im öffentlichen Stadt- und Landschaftsraum ZEITKLANG/KLANGZEIT IN LANDSCHAFT UND ARCHITEKTUR. Während dieses 2.Internationalen KLANGZEIT-Symposiums (29.9. - 4.10. 1992) trafen auf internationaler Ebene Klangkünstler, Komponisten, Architekten, Wissenschaftler und Philosophen zusammen, um ihre zum Thema ZEITKLANG/KLANGZEIT IN LANDSCHAFT UND ARCHITEKTUR relevanten Ideen, Projekte, Forschungen und Überlegungen vorzustellen. Klangkunst - InformationsausstellungInnerhalb des Festivals "Klangzeit Wuppertal`92" wurde die Ausstellung "Klangkunst in Landschaft und Architektur" (29.9.-4.10.1992 ) realisiert. Vorträge und künstlerische Beiträge 1991/92Christian Allesch, Sam Auinger/Od Bruceland, Sabine Breitsameter, Dr. Barbara Barthelmes, Bodo Berheide, Prof. Dr. Gernot Böhme, Prof. Peter Bürger, John Cage (kurz zuvor verstorben), Jürgen Claus, Hans Cousto, Prof. Dr. Friedrich Cramer, Alvin Curran, Bernard Delage, Uwe Dienel-Sering, Rainer Dunkel, Reinhard Eichelbeck, Bill Fontana, Limpe Fuchs, Prof. Dr. Girndt, Thilo Götze-Regenbogen, Jürgen Grölle, Prof. Dr. An der Heiden, Prof. Dr. Herrmann, Tom Johnson, Dr. Christian Kaden, Peter Kiefer, Hubertus Kirchgäßner, Jochen Kirchhoff, Prof. Dr. Kleinen, Anne Krickeberg, Christina Kubisch, Bernhard Leitner, Rolf-Dieter Lenkewitz, Prof. Rolf Lieberknecht, Albert Mayr, Klaus-Michael Meyer-Abich, Dr. Michael Metschies, Prof. Dr. Mocek, Gordon Monahan, Christian Neumann, Prof. Dr. Hans Oesch, Franz-Martin Olbrisch, Prof. Arno W. Oppermann, Daniel Ott, Marc Pira, Paul Panhuysen, Nico Richter-de Vroe, Josef Anton Riedl, Dr. Rüdiger Schaar, Dr. Johannes Schmidt-Sistermanns, Prof.Dr. Dieter Schnebel, Klaus Schöning, Friedrich Spangemacher, Ralph Spintge, Willem Schulz, Dr. Rosina Sonnenschmidt, Ueli Schnetzer, Mathias Spahlinger, Christian Terstegge, Dr. H. Traub, Wolf-Dieter Trüstedt, Johannes Wallmann, Hans U. Werner, Justin Winkler, Klaus Wittig. Pressestimmen / Medienecho (s.a. pdf)WDR-Fernsehen: "eine ganz zauberhafte Klanginstallation": 1.10.1992 zu KLANGSEGEL – Klang- und Lichtinstallation über der Wupper von Johannes Wallmann: »... eine ganz zauberhafte Klanginstallation« Deutsche Welle 8.10.92 über KLANGZEIT WUPPERTAL: "Ein Festival also, daß man in dieser Größe und Qualität in einer europäischen Kulturmetropole erwarten würde": EXTRA Il MATINO Florenz, 18.10.1992 zu BAUHÜTTE KLANGZEIT WUPPERTAL – Klangkunst-Festival im öffentlichen Stadt- und Landschaftsraum (Leitung Johannes Wallmann): »KLANGZEIT WUPPERTAL ... Eine der europaweit (und unter vielen Gesichtspunkten weltweit) hervorragendsten Initiativen ...« MusikTexte 46/47, Dezember 1992: »Ein Komponist hatte in der ehemaligen DDR eine Vision und einen Traum: die Musik aus ihrem akustischen Käfig, in dem sie in den traditionellen Konzertsäalen - und wohl auch in den Köpfen - gefangen war, herauszuholen und sie in ein Gesamtkonzept von Raum, Klang, Architektur und Landschaft einzubringen: eine Einheit zu schaffen von Zeit- und Raumkunst, kurz: Grenzen niederzureißen. Sein Name: Johannes Wallmann.« ... Leider ist die Zukunft dieses so einmaligen wie wichtigen Festivals sehr gefärdet. ... Der Verzicht auf dieses Festival, ... wäre ein Verlust ...“ MusikTexte 12/92 über KLANGSEGEL – Klang- und Lichtinstallation über der Wupper von Johannes Wallmann: »Die Klangsegel wurden zu einer kleinen Wallfahrtsstätte für die Wuppertaler, die sich Abend für Abend mit großem Interesse am Ufer der Wupper einfanden.« Sonntagsblatt: "fast kosmische Erlebnisse": 15.12.1991 zu »schweben und hören« Klanginstallation in einer Wuppertal Schwebebahn von Johannes Wallmann: „Neun Tage lang hatte Musikhören in Wuppertal zwei besondere Voraussetzungen: zum einen, daß man gerade den Zug Nummer 23 dieser traditionsreichen Bahn erwischte, und zum anderen, daß man sich durch die dort bis zum 8.Dezember zu hörenden Klänge aufstören und sie wirken ließ. ... nicht zuletzt zog der zum Klingen gebrachte konkrete Zeuge technologischer Entwicklung, die Schwebebahn, den Hörer in Klangwelten mit, die fast kosmische Erlebnisse suggerierten.“ Westdeutsche Zeitung: "dringen ungewohnte Töne durch die Bahn": 2.12.1991 zu »schweben und hören« Klanginstallation in einer Wuppertal Schwebebahn von Johannes Wallmann: Der Schwebebahnfahrer wird zum Dirigenten: „Kaum haben sich die Türen der Schwebebahn geschlossen, dringen ungewohnte Töne durch die Bahn: Sphärisch und kaum zu definieren schwillt ein Ton an, nimmt langsam ab und mündet in melodische Klangfolgen. Unterschwellig und doch präsent sind die Klänge, die Schwebebahnfahrer in dieser Woche im Wagen Nummer 23 während der Fahrt hören können. ... „Eine Verbindung von Kunst, Technik und Lebensalltag”, verrät Johannes Wallmann, Ideengeber und Komponist, das Anliegen des Projekts.“ positionen: "Utopien zu setzen und einzulösen": 8/91 zu BAUHÜTTE KLANGZEIT WUPPERTAL – Klangkunst-Festival im öffentlichen Stadt- und Landschaftsraum (Leitung Johannes Wallmann): »... Über Utopien wird heute nicht mehr nur nicht geredet, sondern sie werden belächelt. ... Um so erstaunlicher ist es deshalb, daß in Wuppertal ein für diese postmoderne Zeit mutiges Projekt realisiert werden kann, das erneut Utopien zu setzen und einzulösen sucht. Die Rede ist von der ``Bauhütte Klangzeit Wuppertal´´. ... Spiritus Rector und zugleich Organisator dieses anspruchsvollen modellhaften Projektes ist der 39jährige Komponist Johannes Wallmann, der 1988 von Ostberlin nach Wuppertal übergesiedelt ist. Beim Kulturamt Wuppertal hat er nun tatkräftige Unterstützung gefunden, um einen Teil seiner über viele Jahre entwickelten ästhetischen Theorien und Utopien realisieren zu können. ...« Westdeutsche Zeitung, 17.6.1991 über KLANGZEIT WUPPERTAL: "Erfolgreiches Nachtkonzert im zum Klangzeit-Symposium im Museum ... Der hier beschrittene Weg ist richtig: dieses erfolgreiche Projekt als Auftakt zu einer kontinuierlichen Arbeit, zur Erweiterung der Hörerfahrung. Wenn sich das auf einem Niveau abspielt wie bei diesem Pilotprojekt, dann gibt es für Derartiges auch ein Publikum.“ --- EUROPA? KULTUR-REFORMATION! anti-totalitär & integral-modern (26 Reflexionspunkte - Integral-Art-Kunstaktion 2016) - click here
---
Artikelaktionen |