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moderabel 3 - geschwungene Linie (1988)

D: 10 Min. | UA: Artus-Quartett, Streichquartett des Saarländischer Rundfunks, Saarbrücken 1989 | Rundfunkaufnahme: SR in Kooperation mit DLF, 1989 | Auführungsmaterial vorhanden

moderabel 3 - geschwungene Linie
Die gesamte Intervallstruktur dieser Komposition basiert auf lediglich zwei Intervallen, einem umkehrbaren (der reinen Quinte bzw. Quarte) und einem nicht umkehrbaren Intervall (dem Tritonus). Im Mittelteil kommt die grosse Sekunde als Versetzungsintervall hinzu. Umkehrung, Spiegel, Krebs, Hoketus, Augmentation und Diminution sind die angewandten Techniken, die eine quasi unendliche Melodie ruhig schwingend um die - unhörbar anwesende - Achse fis´ entfalten. Zunächst wird von jedem Instrumentalisten nur ein einziges Intervall gespielt, doch da der erste Ton des nachfolgenden Intervalls immer genau an dem zweiten Ton des vorhergehenden anknüpft, verknüpfen sich die einzelnen rhythmisierten Intervalle zu einem Band, wodurch die geschwungene Linie entsteht. Diese geht im Verlauf der Komposition verschiedene Metamorphosen durch. Wird die Verknüpfung zwischen den Intervallen unterbrochen, kommt es zur Auflösung. Dies geschieht ganz undramatisch, aber zweimal: vor Takt 41 und am Schluss. Die Einzeltöne der Intervalle erscheinen dann wie ferne Sterne.

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