moderabel 1 - in der Vorstellung eines blassen Mondes zu spielen (1978)

moderabel 1 entstand 1978 und knüpft an der Gedankenwelt von Wassily Kandinskys "Punkt und Linie zu Fläche" an. Ausgangspunkt der Komposition ist ein flächiger Vier-Ton-Akkord, der punktuell mehr und mehr aufbricht, so dass aus dem Zusammenspiel der einzelnen Töne und Linien farbige, sich zentrifugal ausweitende Klangflächen entstehen. In der Komposition, die auf einem zentrifugalen und zentripedalen Gegensatzspiel beruht, verstärken sich zunehmend die zentrifugalen Tendenzen, werden jedoch immer wieder von zentripedalen Kräften gehalten. Der Schlussakkord besteht wie der Anfangsakkord aus den Tönen es,f,g,a, wobei alle Stimmen untereinander diagonal vertauscht sind. Die Überschrift der Komposition ist eine Spielanweisung für die Musiker, und zielt darauf, sich bei der Interpretation eines weiten, still leuchtenden und nur teilweise wahrnehmbaren Raumes bewusst zu sein.

Union, Dresden,  1.11.1978 zur UA von "moderabel 1":

" ...  Daneben beeindruckten zwei Kompositionen von Johannes Wallmann (der als Komponist, Fagottist und wohl auch "spiritus rector"  zu der Gruppe gehört):  ... ein Quartett für Flöte, Fagott, Violine und Bratsche, betitelt "moderabel 1", das bei wohltuender Vermeidung äußerer Effekte aus kleinen "Zellen" ein fesselndes, farbiges Gewebe entstehen läßt, solcherart traditionelle wie neue Kompositionsmethoden auf ganz eigene Weise verbindend. ..."