FAGOTT
SOLO-UNIVERS 2 - Musik im Raum für Solo-Fagott und Orchester
Solist der Uraufführung: Axel Andrae, Solo-Fagottist des MDR Sinfonieorchesters, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Ltg. Franck Ollu, Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie / weitere Informationen hier (bitte anklicken)
rota - für Fagott solo
Dauer: ca. 12 Min. | UA: Berlin 1983 | Auführungsmaterial erschienen im Deutschen Verlag für Musik, Leipzig
Partita - vier Variationen für Fagott solo (2009)
statisch-bewegt - Musik im Raum für 2 Fagotte
dazwischen die Zeit - Sonata für Fagott und Klavier
(Dauer ca. 17 min. - mit Kadenz; ca. 12 min. ohne Kadenz)simultan 4/1c: für Fagott solo und Streichquartett (click here)
simultan 4/1d: für Fagott solo und gemischtes Quartett (Bläser und Streicher)
moderabel 3 + rota // Dauer ca. 17 min.antiphon rota - für 2-4 Fagotte
antiphon rota für 2 - 4 Fagotte (1996)
ANTIPHON ROTA ist ein Spiel und setzt sich aus drei
unterschiedlichen musikalischen Texturen (den Dekompositionen 1,2 und
3) zusammen. Diese entstammen der Komposition "rota“ für Fagott solo,
die in diesem Stück „dekomponiert“ und in einzelne musikalische
Bausteine aufgelöst ist. Neben den drei Spielblättern mit den drei
Dekompositionen können die Zeilen (für die Segmente) und die
Taktstriche (für die einzelnen Bausteine) als Anhaltspunkte verwendet
werden, um die einzelnen Segmente und Bausteine innerhalb einer
Dekomposition zu unterscheiden und voneinander und abzugrenzen. Diese
Bausteine können dann im antiphonen Wechselspiel der beiden Spieler neu
zusammengesetzt werden. Sie sind dabei so auszuwählen und sollen so
erklingen, dass sie musikalisch erkennbar sind und mit ihnen neue – nun
eben antiphone - musikalische Struktur- und Sinnzusammenhänge gebildet
werden.
Rondoprinzip. Die grundsätzliche Strategie des
Spielverlaufs besteht in der Gestaltung eines Rondos, das eine
musikalische Urform von "gleichbleiben und verändern“ ist. Das Rondo
resultiert aus der Abfolge von Refrains und Couplets. Nachdem das Spiel
begonnen hat, folgt nach jedem Refrain ein Couplet, nach jedem Couplet
ein Refrain. Der Unterschied zur gewöhnlichen Rondoform besteht darin,
dass im Verlauf des Spiels nicht nur die Couplets, sondern auch die
Refrains sehr unterschiedlich gestaltet werden können. Obwohl (wie
gleich zu erkennen sein wird) die Spiel-Verantwortlichkeiten klar
verteilt sind, werden sowohl die Couplets als auch die Refrains von
allen Spielern gemeinsam und stets im gegenseitigen Wechselspiel
gestaltet.
Der Refrain. Jene - frei wählbare oder per
Zufallsoperation zu ermittelnde - Dekomposition, mit der das Rondo
eröffnet wird, gilt für das gesamte jeweilige Spiel als die
Refrain-Textur. Sie ist in unterschiedlichsten Varianten und
Zusammensetzungen der einzelnen Segmente und Bausteine dieser
Dekomposition zu gestalten. Jener Spieler, der das Spiel eröffnet,
bleibt stets der Spieler der die Refrains initiiert, der andere
initiiert stets die Couplets. Wenn sie jeweils initiiert werden,
sollten sowohl die Couplets als auch die Refrains nicht stets mit
demselben Segment oder gar demselben Baustein beginnen.
Die
Couplets. Während innerhalb des Refrains stets nur Bausteine aus der
Refrain-Textur einzusetzen und im antiphonalen Wechsel- und
Zusammenspiel der beiden Fagottisten frei zusammenzufügen, zu
wiederholen, zu kombinieren sind, können in den Couplets die Segmente
und Bausteine aus allen drei Texturen miteinander kombiniert werden.
Innerhalb der Couplets sind aus der Refrain-Textur jedoch nur wenige
einzelne Bausteine zu verwenden. Bei der Wahl der Segmente und Motive
sollen die beiden Musiker ihrem inneren musikalischen Empfinden folgen,
die Vielfalt der Motivvarianten und Segmente musikalisch logisch nutzen
und das Spiel nach dem Prinzip "gleichbleiben und verändern“ gestalten.
D.h. z.B., dass ein Baustein von einem Spieler ggf. mehrfach wiederholt
werden kann, während der andere Spieler dagegen andere Varianten dieser
Textur bzw. dieses Bausteins oder einer anderen Textur spielt. Die
Fagotte sollen sowohl im antiphonalen Wechselspiel als auch
gleichzeitig erklingen. Auch können (ggf. ausgedehnte) Klangflächen aus
gleichen oder ähnlichen Bausteinen gebildet werden. Darüber hinaus ist
darauf zu achten, dass sich die zeitlichen Ausdehnungen der Refrain-
bzw. Couplet-Phasen möglichst unterschiedlich gestalten. D.h., dass es
deutlich kürzere und deutlich längere Phasen der Refrain- bzw. Couplets
geben kann.
Der Wechsel zwischen Refrain und Couplet erfolgt
durch den Wechsel der Texturen. Beide Musiker müssen also in der Lage
sein, diesen Wechsel zu erkennen. Jener Spieler, der den Wechsel
initiiert, spielt einen Baustein, ein Motiv aus der Textur (in die
gewechselt werden soll) so lange, bis der andere Spieler ebenfalls zu
einem (oder dem gleichen) Baustein dieser Textur wechselt.
Das
Finale einer Aufführung soll mit Bausteinen der Dekomposition 2 (untere
Seitenhälfte) erfolgen und kann von beiden Spielern initiiert werden.
Die Dauer der Aufführung kann bis zu 41 min. betragen, sollte aber 12
min. nicht unterschreiten.
Aufstellung im Raum. Damit der
antiphonale Charakter des Spieles nachvollziebar wird, ist es über eine
räumliche Entfernung hinweg zu spielen. So könnte sich der eine Musiker
im Aufführungsraum z.B. links, der andere rechts oder der eine vorn und
der andere hinten positionieren. Immer aber möglichst so, dass sich der
größte Teil des Publikums zwischen beiden Spielern befindet.
ANTIPHON ROTA | ANTIPHON SOLO (1996)
Duo für 2 Fagotte und 2 Bratschen Dauer: 12 - 21 Min. | UA: Martin Flade, Sabrina Briscik, Axel Voigt und Reinhard Bastian, | Kryptonale Berlin 1997 | Rundfunkaufnahme: SFB 1996 | Aufführungsmaterial vorhanden |