CIRCULUM - für Kammerensemble (1993)

"circulum" ist ein musikalisches Kombinationsspiel, das auf musikalischen Regeln und Materialien sowie auf dem hörgeleiteten Zusammenwirken aller mitspielenden Musiker (variable Besetzung) beruht. Es ist ein Versuch, Chaotisches und Geordnetes, interpretatorische Spontanität und kompositorische Vorplanung eng miteinander zu verbinden und in eins zu setzen. Das musikalische Material dieses Raum- Spieles ist von den im Raum verteilten Spielern zu musikalischen Texturen und musikalischen Abläufen zusammenzufügen, die mittels musikalischer  Variantenzeichen unmittelbar zu variieren und zu steuern sind. Die Rondoform (als eine Urform von „Gleichbleiben“ und „Verändern“) bildet dabei den äußeren Rahmen, in dem sich die Musik zwischen strenger Regel und freiem Spiel entfalten soll. Elementar für das Spiel der Musiker ist, dass sie Material und Regeln quasi wie im Traum beherrschen und dass sie das räumliche Zusammenspiel der Klänge als Ausschnitt einer unendlichen – quasi kosmischen – Musik mit einer Art meditativ-hörenden Spontanität gestalten.