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INNENKLANG

Berliner Zeitung 9.06.1997

von Klaus Georg Koch

»...Wallmann hat sein groß angelegtes Stück für diesen Dom komponiert, er hat es richtiggehend in das Bauwerk hineingeschrieben, so klar wie mit »Innenklang« hat man den Dom wohl überhaupt noch nie gehört... Die halbkugelförmige Gestalt des Klangapparats nutzte der Komponist, um Klänge auf die Reise zu schicken. Lange Pedaltöne der tiefen Orchesterinstrumente legten eine Klang-Schiene um die Zuhörer, kurze Trommelsignale sausten darauf im Kreis herum. Wer in der Mitte saß, konnte das Fluktuieren der statischen Klänge (das Rundfunk-Sinfonieorchester spielte unter der Leitung von Karl Anton Rickenbacher) auf der Umlaufbahn hören. Wallmanns Musik bildet tatsächlich einen Raum, sie übersetzt den Raum des Doms in Klang, und der Zuhörer sucht sich seinen Platz im Inneren des Klangraumes. So erklärt sich auch der Name des Stückes zum Teil: Wallmann möchte seinem »Innenklang« eines Tages auch den Außenklang zugesellen, gewissermaßen die Alltagsmusik, die die Stadt Berlin Tag für Tag von selbst produziert....«

 

Der Tagesspiegel 9.06.1997

»...Wer den Berliner Dom betritt, erwartet Bruckner, Wallmann aber serviert Mahler. War die Melodik des ersten Satzes schon von charakteristischen kleinen Nonen und großen Septimen bestimmt, ergießt sich der zweite, »pastorale - aus lebendem sein«, in eine Apotheose des Naturlauts. Doch nach der effektvollen Scherzoeinleitung des dritten Satzes dringt Wallmann in die Gegenwart vor.... standing ovations des von den Aufführenden zu Recht begeisterten Publikums.«

 

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.06.1997

»...Das schnappt nach Happening, zielt immer zugleich auch auf die letzten Dinge und zieht so Publikum. Anders als sonst in der Branche üblich finden Wallmanns Uraufführungen nicht in kleinen, kundigen Zirkeln statt, sondern vor einer großen diffusen Hörerschaft....«

 

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