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Das Spielerische bei Mozart (2005)

Für die Zeitschrift "triangel" vom mdr zum Mozart-Jahr erbeten:




Das Spielerische bei Mozart fasziniert mich immer wieder. Es führt nie zur Verflachung und lässt Zufall und Abweichung zum bewusst gesteuerten musikalischen Ereignis werden. Dabei paart sich die schöne Leichtigkeit seiner Erfindungsgabe auf ideale Weise mit einem ausgeprägten kombinatorischen Können und Wissen. Dass Mozart ein Stück nach dem anderen komponieren konnte und dass er das eine  Stück schon mitkomponierte, wenn er das andere noch schrieb, dürfte neben seiner genialen Musikalität und seinem ausgezeichneten musikalischen Gedächtnis diesem kombinatorischen Handwerk zu verdanken sein. So ist es für mich immer wieder spannend zu verfolgen, wie intelligent er die metrische Periodik (die bei Haydn noch ziemlich regelmäßig ist) in vielen Ausnahmeregeln zum Klingen bringt und sie mit seiner ausgefeilten Kadenzierung rhythmischen/harmonischen Schließens und Eröffnens kombiniert. (Karlheinz Stockhausen schrieb darüber einen hochinteressanten Aufsatz!) Es berührt mich, dass sich Mozarts hoch entwickeltes musikalisches Handwerk - selbst dann, wenn er dem homo ludens in sich folgt - nie verselbständigt und immer musikalischer Intelligenz und ihrer Inspiration den Weg bereitet.

Berlin, 9.11. 2005
 

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